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Rüthen hat ein zweites Familienzentrum

Die Kindertagesstätte „Zwergenland“ in Altenrüthen ist als Familienzentrum anerkannt. In die Kinderbetreuung werden auch die Eltern ein bezogen.

Grund zur Freude bei allen Beteiligten vom Träger über die Leitung bis zu den Eltern und Kindern: Die Kindertagesstätte „Zwergenland“ in Altenrüthen ist das zweite Familienzentrum in der Stadt Rüthen. Damit zieht Rüthen mit den übrigen Kommunen im Kreis Soest gleich, wo es jeweils mindestens zwei dieser Einrichtungen gibt. Von deren breit aufgestelltem Angebot profitieren auch die übrigen Kitas in den jeweiligen Städten und Gemeinden.

Von externen Fachleuten ausführlich geprüft

Einen dicken Ordner mit Unterlagen hatte „Zwergenland“-Leiterin Katrin Biene im April an die für die Zertifizierung zuständige Stelle in Berlin geschickt. Die ließ sich Zeit. Nach einer Begehung Anfang Juli, bei der externe Fachleute prüften, ob auch all das zutrifft, was in der Akte steht – etwa ob die Sprachentwicklung der Kinder auch tatsächlich beobachtet, dokumentiert und gefördert wird – traf erst nach der Sommerpause das Ergebnis ein: Ein unscheinbarer Umschlag, der Katrin Biene und ihr Team aber überglücklich machte, enthielt er doch sowohl Zertifikat und Plakette für das neue NRW-Familienzentrum sowie das Profil anhand dessen die festgestellte Qualität auch künftig gesichert wird.

KON­TROL­LIER­TE QUA­LI­TÄT – Alle vier Jahre muss Zer­ti­fi­kat er­neu­ert wer­den

Gleich ob es um Beratung und Unterstützung für die Kinder und ihre Familien geht, um Erziehungspartnerschaft oder die Verankerung der Einrichtung im umgebenden Sozialraum – bei sieben von acht Kriterien liegt das „Zwergenland“ ganz vorne. Nur bei einer Kleinigkeit gab es Punktabzug, weil bei der Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Konzept nicht nach dem Betreuungsbedarf über das bestehende zeitliche Angebot hinaus gefragt worden war. „Das haben wir aber gut hinbekommen, weil wir in anderen Bereichen die erforderlichen Strukturen schon praktizieren“, freut sich Katrin Biene.

Schnelle und unkomplizierte Unterstützung

So ist die Sprechstunde der Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder (BeJuKi) der Caritas, die monatlich in der Kita stattfindet, schon Realität. Hier können auch Eltern Rat suchen, deren Kinder eine der anderen Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet besuchen. Im „Zwergenland“ selbst sind die Erzieherinnen darauf geschult, zu erkennen, wenn etwa Eltern mit ihrer Aufgabe überfordert sind oder wenn sich Kinder grundlegend verändern. „Schnelle und unkomplizierte Unterstützung“ nennt Katrin Biene das, was dann in die Wege geleitet wird. Ziel ist eine ganzheitliche Betreuung – der Kinder, aber auch ihrer Familien.

Die Erwartungshaltung der Eltern habe sich in den vergangenen Jahren gewandelt, betont Bürgermeister Peter Weiken. Die Einrichtung in städtischer Trägerschaft habe sich darauf eingestellt. Deren guter Ruf spreche dafür, dass das was theoretisch festgelegt sei, auch in der Praxis gelebt werde. „Die Auszeichnung und das, was Sie daraus machen, ist der Beweis, dass die Einrichtung zukunftsträchtig aufgestellt ist“, so Weiken, der dafür dem ganzen Team Lob und Anerkennung aussprach.

„Sozialisationsinstanz neben der Familie“

Weil die Kinder immer länger eine Kita besuchen – in Altenrüthen werden schon seit zehn Jahren auch unter Zweijährige betreut – nennt Diana Olthuis vom Kreisjugendamt „Kindertagesstätten die Sozialisationsinstanz neben der Familie“. Heißt: Hier geht es längst nicht mehr nur um Betreuung, sondern auch um Erziehung.


Kleine Forscher mit Zertifikat

Es ist geschafft: Der Kindergarten „Zwergenland“ in Altenrüthen darf sich nun „Haus der kleinen Forscher“ nennen. Vor wenigen Tagen bekam er die entsprechende Nachricht der gleichnamigen Stiftung, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

 „Wir haben uns natürlich riesig gefreut“, berichtet „Zwergenland“-Leiterin Katrin Schnorbus über den Augenblick, als die Mitteilung aus Berlin eintraf. „Die Idee, uns als Haus der kleinen Forscher zertifizieren zu lassen, kam auf, da wir bereits seit Jahren naturwissenschaftliche, mathematische und technische Bildungsinhalte in unserem Konzept verankert haben. Mehrere Fortbildungen zum Thema wurden bereits besucht“, berichtet sie über die Hintergründe. Obwohl keine andere der insgesamt ca. 90 Kindertageseinrichtungen im Kreis Soest zuvor zertifiziert war, bei der man sich hätte informieren können, entschlossen sich die engagierten Erzieherinnen den Versuch zu starten. „Nach intensiver Überlegung für und wider“, wie Katrin Schnorbus einräumt.

Beworben wurde sich mit dem Projekt „Als Wetterforscher unterwegs“. Dieses war von April bis Juni im Kindergarten „Zwergenland“ erarbeitet worden. Kinder und Erzieherinnen hatten dabei viel erforscht und gelernt. „Es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht, den Dingen auf den Grund zu gehen“, zieht Katrin Schnorbus das Fazit aus diesem Projekt.

An Gütesiegel orientiert

Für die Bewerbung um das Zertifikat füllte das „Zwergenland“-Team auf der Homepage der Stiftung insgesamt drei Fragebögen aus. Darin ging es um allgemeine Fragen an die Kita-Leitung, an die pädagogischen Fachkräfte und Fragen zum Projekt. „Da die Kriterien zur Zertifizierung hoch angesetzt sind, warteten wir gespannt auf ein Ergebnis“, berichtet die Leiterin. Diese Kriterien orientieren sich an den Qualitätsbereichen des Deutschen Kindergarten-Gütesiegels und hinterfragen die Möglichkeiten zur kindlichen Forschung in der Einrichtung und die Umsetzung von Forschungszielen.

Ziel der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ ist es unter anderem, Mädchen und Jungen frühzeitig die Chance zu geben, das spannende Feld von Naturwissenschaften, Mathematik und Technik mit Freude für sich zu entdecken. Dies geschieht vor allem, indem die Stiftung Pädagoginnen und Pädagogen bei der Umsetzung der Bildungsbereiche im Alltag unterstützt und sie kontinuierlich pädagogisch und zielgerichtet fort-bildet.

Erfolg wird gefeiert

Die Urkunde und die Plakette hat der Kindergarten bereits per Post erhalten, da er noch keinem Netzwerk angehört. Angestrebt wird, dass sich das „Zwergenland“ dem nächst gelegenem Netzwerk in Paderborn anschließt. Die Plakette soll gut sichtbar außen im Eingangsbereich einen Platz finden.

Mit dem Kindergartenteam freut sich Bürgermeister Peter Weiken über die Zertifizierung, ist die Stadt doch Träger des Kindergartens. Die Auszeichnung wird nun mit den Kindern und Eltern in dieser Woche gefeiert.

Quelle: derwesten.de


Magnetismus und Strom begeistern die Kleinsten

Kinder haben einen großen Forscherdrang. Und der soll geweckt werden. Aus diesem Grund nahmen Grundschullehrer und Kindergarten-Erzieherinnen an einer Fortbildung teil. Die praktische Anwendung des Gelernten fand im „Zwergenland“ in Altenrüthen statt.

Strom sieht man nicht. „Das sind klitzekleine Teilchen“, sind die Jungen und Mädchen im Kindergarten „Zwergenland“ überzeugt. Und trotzdem wissen sie, dass man Strom braucht, um eine Lampe zum leuchten zu bringen: Die Schulkinder betätigen sich derzeit mit großer Freude als Jungforscher.

Dahinter steckt ein Projekt, das das Regionale Bildungsbüro des Kreises Soest finanziert und das für Kindergarten- und Grundschulkinder gedacht ist. Lehrer und Erzieher bildeten sich entsprechend fort, um Naturwissenschaft für Kinder interessant zu vermitteln.

Großes Los gezogen
Und nach der Theorie ging es nun in die Praxis: Je eine Grundschule (aus Ense) sowie ein Kindergarten (eben „Zwergenland“ Altenrüthen) hatten – im wahrsten Sinne – das große Los gezogen und bekommen so Besuch von Dr. Vera Romberg-Forkert von ScienceLab, um mit den Kindern an mehreren Vormittagen praktisch zu arbeiten. „Wir machen nicht Physik, Chemie und Biologie, sondern wir machen Sachen, die die Kinder kennen“, erläutert die ScienceLab-Expertin den Gedanken. Im Mittelpunkt steht dabei die praktische Umsetzung des Gedanken. Aus diesem Grund hospitieren auch die Teilnehmer der Fortbildung, damit sie die Projekte und Experimente künftig in ihren Alltag in Schule und Kindergarten integrierten können.

Kinder haben Fragen
Im Zwergenland stand an drei Tagen Magnetismus auf dem Programm, jetzt folgen noch zwei Einheiten rund um den Strom. „Im Kindergarten haben die Kinder noch Fragen“, freut sich Dr. Romberg-Forkert – und ist überzeugt, dass die Arbeit auch nach ihrem Weggang fortgesetzt wird. Zumal viele der benötigten Materialien bereits im Bestand sind.

Wichtig ist der Lippstädterin, dass alles spielerisch passiert – sei es beim „Heißen Draht“ oder bei der Glühlampe, die mittels Batterie zum Leuchten gebracht wird, denn „Strom fließt im Kreis“. Praktisch umgesetzt wurde die Erkenntnis übrigens auch sofort – bei einem kleinen Laternenumzug.

Manfred Böckmann – derwesten.de

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